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Die Anstalt

Mittlerweile war Sara seit drei Jahren dort. Aber sie wusste es nicht. Zeitgefühl hatte sie an dem Ort nicht. Sie wurde ruhig gespritzt, und lag daher oft teilnahmslos im Bett bis sie nachts in ihren Träumen wieder die goldenen Augen sah, und dann schrie. Dann wurde sie erneut betäubt. Essen gab es nicht wirklich nahrhaftes. Sara konnte es kaum definieren. Schleim passte ganz gut. Anfangs besuchten ihre Eltern sie, aber das ging auch vorbei. Nun lag sie mutterseelenallein jeden Tag in ihrem Raum. Dieser war komplett weiß. Sie hatte ein Bett, einen Schrank und ein Tisch mit Stuhl. Wenn sie sich was antun wollte, wurde sie ins kleine Zimmer mit nur einer Matratze gesteckt. Das hatte sie zweimal versucht. Die Narben an ihren Armen hatte sie immer noch, und gingen wohl auch nicht mehr weg. Frische Luft hatte sie ewig nicht mehr gespürt, und sie vegetierte vor sich hin.

Sie schaffte es, wie auch immer, bis sie 18 Jahre alt war da drin zu sein ohne den Verstand zu verlieren. Sie war keine Bedrohung für die Außenwelt. Deswegen durfte sie nun selbst Geld verdienen. Mehr als Lagerhelferin konnte sie nicht werden. Schulbildung hatte sie nicht. Daher konnte sie weder lesen, schreiben oder rechnen.

Das Erste was sie spürte war ein warmer Regen, als sie raus ging seit 13 Jahren. Sie genoss es sichtlich. Erst da bemerkte sie ein Auto, welches vor der Anstalt stand. „Bitte steigen sie ein." kam von einem Mann. „Meinen Sie mich?" fragte Sara. Er nickte. Sara zögerte. Aber wo sollte sie sonst hin? Sie seufzte, und setzte sich rein. Sobald sie saß sah sie in goldgelbe Augen.