1 Kizuna, mugen e no tsunagari - A bond, connection to infinitiy

'Fehlerhaft, aber dennoch perfekt'

Eine passende Beschreibung für das Individuum dem er sein Leben anvertrauen würde. Vielleicht hatte dieser Mensch viele Fehler, mehr als jeder andere, dennoch kam niemand an die Perfektion des Schwarzhaarigen heran, an die unerreichbare Unglaublichkeit.

Satoru empfand für Suguru Stolz, mit jeder Sekunde wachsende Liebe, Freundschaft.

Unausgesprochen.

"Oi, Suguru, wir beide bleiben für immer beste Freunde, die Stärksten, nicht wahr?"

Auf Satoru wirkte der Schwarzhaarige atemberaubend schön, bezaubernder als alle Wesen die von den 8 Millionen Göttern des Shintoismus je erschaffen wurden. Unendliche Exotik vermischt mit strahlender Reinheit, zeigten sich seinen Augen, wann immer er seinen besten Freund betrachtete.

Unendlichkeit - eine Unendlichkeit wäre die Antwort auf die Frage "Wie lang, bist du gewillt zu warten, bis ihr eins werdet, euch von Grund auf versteht?".

"Du kommst alleine zurecht, oder, soll ich dir helfen, Suguru?"

Der ganzen Faszination zum Trotz, waren sie nur Freunde, Partner.

Wie impulsiv der Weißhaarige mit den exzentrisch blauen Augen, unbefleckt wie der Ozean, auch sein konnte, kein Wort drang aus seinem Mund. Es aussprechen - unmöglich, nicht machbar.

"Du bist sicher du willst im Priestergewand zum Festival? Du siehst so prächtig aus, ich könnte dich den ganzen Tag so betrachten, schon nen bisschen berstig, nein eher kernig, damit aus."

Satoru Gojou bezeichnete sich gerne als "eigenständiges Individuum, das sich großartiger Weise von der oberflächlichen Gesellschaft abhebt". Eine blumige Ausdrucksweise, um einen Menschen zu beschreiben der komplett anders ist, als die große Mehrheit, die sich damit zufriedengibt, normal zu sein, normal zu leben, nichts daran zu ändern. Es nicht mal versuchen zu wollen.

Als solches Individuum fand es Satoru ganz gewöhnlich, zweifelte dies nicht eine Millisekunde an, seinen besten Freund attraktiv zu finden. Nicht nur einmal, waren die Umrisse, Bewegungen, die Gesichtsausdrücke des Schwarzhaarigen faszinierend, zu wunderbar und ließen ihn viel länger als gewollt auf Suguru starren - unkontrollierbar.

"Zusammen können wir alles schaffen, ich krieg das auch allein irgendwie hin, sei unbesorgt!"

Selbst er, mit seinen gottgleichen Fähigkeiten, konnte nichts gegen die sündhafte Anziehungskraft seines Freundes unternehmen. Aber wie hätte er auch nicht für diesen reinen, majestätischen Menschen pure Bewunderung, Liebe empfinden können.

Das schimmernde Kunstwerk in Suguru's Augen sehen zu können, wenn sich bei Nacht, die Lichter der Stadt in ihnen spiegelten. Wenn Suguru in Melancholie lächelte. Leises Kichern, wenn Satoru sich wieder, wie der größte Idiot anstellte.

Grund genug Suguru den Ort zu zeigen, der ihnen die ganze, kleine Welt, in der sie lebten, mit einem Blick offenbarte.

"Weißt du eigentlich, wie hübsch du bei Nacht aussiehst, dass es dahinten bei der Rotbuche nen versteckten Platz gibt, mit ner absolut geilen Aussicht, den zeig ich nur dir allein."

Rotbuchen, rot

die Farbe der Liebe, der Wut, des Mordens.

Blut in einer Dezembernacht

Grausam

Sterne funkelten im finsteren Gewand der Nacht, der Mond stach in seiner Vollkommenheit aus der Finsternis heraus, wie ein Lachs in einem Schwarm von Heringen. Sternschnuppen fielen, Seelen stiegen zum Himmel auf. Die Stille nur vom gelegentlichen Grillenzirpen unterbrochen. Die Welt befand sich im natürlichen Kreis des Lebens und doch war sie so angespannt, als wüsste sie das sich innerhalb von Sekunden alles verändern könnte.

So war es und so wird es immer sein.

Harmonie.

Die Zeit schien aus dem Rhythmus geraten. Alles schien in Zeitlupe zu passieren, war es jedoch genauso schnell vorbei wie der Flügelschlag eines Zitronenfalters. Die Sekunden vergingen nicht, sie flogen vorbei. Die Minuten wurden zu Stunden, Stunden wurden zu Millisekunden.

Zeit spielt keine Rolle in der Veränderung der Welt, was zählt ist das man versucht sein eigenes Ziel zu erreichen.

Die überwältigende Szene um sie herum, die unerschütterliche veränderbare Welt, die ins Stocken geratene Zeit, war einzigartig und speziell. Genauso wie ein gewisser Weißhaariger der das alles durch sein Niesen unterbrach.

Der Rhythmus war wieder da, Suguru lachte leise.

Er ging auf Satoru zu, legte ihm seinen pastellblauen Schal über die Schultern und setzte sich neben ihn. Er roch nach Äpfeln und feuchter Erde, eine intensive Mischung, wie ein Glas Tequila mit einem Tropfen Orange.

Satoru's Atemzüge waren tiefer als gewöhnlich, lauter. In diesem Moment nahm sein Gehirn die Informationen, die ihm zugesendet wurden, anders, intensiver auf, ließen ihn überempfindlich auf diese Eindrücke reagieren. Ein solcher Zustand Satoru's war Suguru, vollkommen neu, verständlich, dass er um seinen Freund besorgt war und sich nach seinem Wohlergehen erkundete.

Ein einfaches Nicken reichte aus, um den Schwarzhaarigen zu beruhigen, mehr brauchte es nicht. Schlagartig wurde nun, auch Suguru bewusst, dass die Stimmung, die Atmosphäre ... ungewöhnlich war. Sie ließ sein Herz Frequenzen höherschlagen, seine Augen schimmerten im Mondlicht in einem wundervollen, hellbraunen Ton. Suguru spürte, wie sich ein Arm an seinem Rücken zu seiner Hüfte herabschlängelte und ihn ein Stück näher zu seinem Besitzer zog. Überratscht schaute Suguru Satoru von der Seite an, der nur stur geradeaus schaute, die Wangen mit einer Spur rosa überzogen.

Satoru stand im Zwiespalt mit sich selbst. Sollte er Suguru weiterhin darüber im Unklaren lassen, dass seine Gefühle sekündlich wuchsen, größer wurden, ihn beinahe verschluckten? Würde es Suguru abschrecken, ihn dazu bringen, ihre Bindung aufzugeben? Würde er angewidert einfach gehen? Eine Reihe an Fragen solcher Art spuckten in Satoru's Kopf umher, Suguru genoss ihre Zweisamkeit indessen mit einem überraschten, aber entspannten Lächeln. Erkenntnis breitete sich in dem Kopf des Blauäugigen aus. Eines Tages würde der Braunäugige so oder so von seinen Gefühlen erfahren... Warum sagte er es ihm also nicht gleich, jetzt, ohne weitere Zeitverschwendung?

Er nahm einen großen Atemzug, stellte sich vor was er jetzt an Suguru's Stelle tun würde. "Brille, du bist dir wirklich sicher, dass alles okay ist? Wenn du mir hier zum Asthma Menschen wirst, bin ich dann derjenige der dein Spray rumschleppen muss, und ganz ehrlich, das kannste dir so hart in den Arsch schieben, dagegen ist ne Verstopfung nichts!" Er kicherte leise, so einen Spruch hätte er wahrlich bringen können.

Er drehte seinen Kopf zu seinem Freund, presste seine Fäuste zusammen, öffnete seinen Mund zum Sprechen.

"Suguru,"

"Hmm?"

"Ich ... Ich liebe dich. Anders als einen Bruder, ... mehr als einen Freund. Ich bin mir vor einiger Zeit über meine Gefühle für dich bewusst geworden. Ich spüre tief in mir, dass ich ... dich brauche. Es würde mich extrem glücklich machen, wenn du das verstehst", sagte Satoru, ein leichtes Aufhellen in seinen perfekten Augen. Das war alles was er sagen musste, mehr wäre zu viel gewesen, es war genau richtig. Seine Stimme zitterte ein wenig und seine Worte kamen stockend, jedoch hatte er schlimmeres erwartet.

Stille.

Der leichte Wind schien Minustemperaturen zu erreichen, Sibirien eine Lachnummer dagegen.

Ihre Herzen rasten.

In einer Bewegung, so reizend, die Götter wären vor Neid erblasst, drehte der Schwarzhaarige seinen Kopf, auf der Suche nach der Ernsthaftigkeit dieser Aussage, die Ungewissheit erdrückend, niederschlagend.

Suguru fand einen Gesichtsausdruck, den er niemals zu hoffen wagte bei seinem besten Freund zu sehen. Die Ernsthaftigkeit gemischt mit der Entschlossenheit, ihm, Suguru, die Liebe zu gestehen, die sich in der Weichheit seines Blickes sehen ließ.

Die Bewunderung in seinen Augen, ein Bild das Satoru niemals vergessen würde, geschmückt von einem herzerwärmenden Lächeln, das den Geist des Weißhaarigen aufblühen, schmelzen ließ.

Suguru ist glücklich.

Ehe er sich versah, spürte Suguru raue Fingerspitzen sein Gesicht berühren, so sanft als würde er jede Sekunde zerbrechen.

Ehe er reagieren konnte, spürte Satoru weiche Lippen auf den seinen, so verlangend, zurückhaltend, atemberaubend, auf die liebevollste Art, die es gab.

Sie umarmten einander, die Angst sich zu verlieren, sollten sie sich loslassen, zog wie eine Lanze mit Widerhaken an ihren Eingeweiden.

Sie gaben einander die Wärme die beiden so lange gefehlt hatten.

Schwarz und weiß, verschiedene Welten, im Inneren, dennoch gleich.

Ein makelloses Band sollte beide zusammenhalten, für alle Ewigkeit, jede Sekunde, bis in den Tod.

3 Jahre, knapp über 1000 Tage, vergänglich, genauso schnell vorüber wie die Schmerzen einer Maus, wenn die Katze mit ihr spielt... und ihr dann die Kehle zerfetzt.

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