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Kapitel 27

Leilas Sichtweise

Ich schaute Lionel an, und fing an zu erzählen:

„Ich hatte schon als du weg gingst das Gefühl, als würde ich dich nie wiedersehen. Zuerst lief auch alles normal ab. Ich stellte mir während der sechs Tage vor, was wir alles tun würden, wenn du wieder da bist. Aber dann…" stockte ich kurz „… kamst du nicht am sechsten Tag. Auch nicht am siebten Tag. So wollte ich mich aufmachen und dich suchen. Aber ich war noch minderjährig. Und meine Eltern fragten mich wohin ich wollte. Und ich sagte ihnen, dass ich dich suchen wollte. Da schauten sie mich mit einem irritierten Blick an. Und meinten gleich, dass ich mich dich nur eingebildet hätte. Aber ich müsste damit aufhören." Selbst Jahre später tat es weh. „Ich war nicht verrückt, und stritt mich heftig mit ihnen. Allerdings erwartete ich nicht was dann passierte. Sie brachten mich in eine Nervenheilanstalt." Lionel betrachtete währenddessen mein Gesicht. „Ich war acht Wochen da, aber mir wurden heftige Antidepressiva verschrieben. Denn mittlerweile dachte ich, dass du tot warst. Und das tat mehr weh, als ich es hätte denken können. Ich schrie in den ersten Tagen alle an. Und wurde dementsprechend ruhig gestellt. Als ich merkte, dass du mich nicht retten kommen würdest wurde ich depressiv. Erst nach sieben Wochen war ich insofern wieder lebensfähig mit Tabletten. Ich schrieb mich dann auf eine Universität ein für Medizin und zog schnell dann von zuhause aus. Ich besorgte mir einen Teilzeitjob als Verkäuferin, und studierte in den letzten Jahren halt. In der Zeit hatte ich öfters mal Illusionen von dir. Aber sobald ich mir immer einredete, dass du nicht da warst, dann verschwand die Illusion wieder."